Igel sind Wildtiere und in der Natur am besten aufgehoben. Sie sollten nur aufgenommen werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Wer den Igeln helfen möchte, muss einige wichtige Dinge beachten.

Achtung: Leider sind momentan unsere Kapazitäten, um Igel aufzunehmen, ausgeschöpft. Es herrscht ein momentaner Aufnahmestopp für Igel im Tierheim. Bitte rufen Sie deshalb unbedingt an, bevor Sie im Tierheim vorbeikommen. Das Tierheim ist dringend auf der Suche nach Freiwilligen, die einen naturnahen Garten haben und Igel dort aussetzen würden. Voraussetzung ist, die Igel erstmal weiterzuversorgen (d.h. ein Igelhaus bereit zu stellen sowie die Igel zuzufüttern). Bitte kontaktieren Sie uns bei Interesse per E-Mail (Kleintiere@tierschutz-augsburg.de).

Anzeichen für in Not geratene Igel:

  • Tagaktivität
  • Abgemagerte Tiere (Hungerknick im Nacken)
  • Hustende Igel
  • Igelsäuglinge (blind und geschlossene Augen)
  • Offensichtlich verletzte oder apathische Tiere
  • Igel, die im Oktober unter 500 Gramm
  • Igel, die im November unter 600 Gramm
  • Igel, die im Dezember unter 700 Gramm haben

Achtung: Verletzte oder apathische Igel sofort in die Tierklinik bringen.

Erstversorgung für in Not geratene Igel:

  1. Sichern in einem ausbruchssicheren Karton o.ä. (Igel können gut klettern)
  2. Igel wiegen
  3. Handtuch und Wärmflasche anbieten zur Stabilisierung
  4. Soweit stabile Tiere darf man nach Aufwärmen Futter anbieten (Getreidefreies Katzenfutter oder Rührei ohne Gewürze)
  5. Päppelstelle suchen und den Igel in Fachkundige Hände übergeben (Tierheim, Igelstation/ Wildtierstation, private Päppler über Facebookgruppen)

Selbstversorgung von stabilen Igeln

Wenn es keine geeignete Stelle gibt (Pflegestellen sind rar), hier Tipps zur Selbstversorgung der Igel bis in den Winterschlaf:

  • Igel muss bei Raumtemperatur untergebracht werden, nicht im Keller, auf dem Balkon o.ä.. Die Igel müssen separat untergebracht werden, nicht in der Nähe von Haustieren oder vielen Menschen, die Igel sollen sich nicht daran gewöhnen, sondern wild bleiben.
  • Igel nur mit Handschuhen und so wenig wie nötig anfassen.
  • Eine große Plastikbox oder ein Kaninchenstall ausgelegt mit Zeitung zur Unterbringung. Die Zeitung muss täglich gewechselt
  • Der Igel muss täglich gewogen und mit getreidefreiem Katzenfutter (hochwertig und ohne Sauce) gefüttert werden.
  • Der Kot von dem Igel muss zeitnah gesammelt und über einen Tierarzt oder ein Labor angeschaut werden und der Igel ggf. entwurmt werden. Es dürfen keine gängigen Entwurmungen und Spot-ons verwendet werden. Richtige Beratung zu Medikamenten nach der Kot Auswertung gerne übers Tierheim Augsburg.
  • Sobald der Igel 700 Gramm hat, kann er ausgewildert werden bei einer kundigen Stelle.

Achtung: Wenn ein Igel nicht mehr nachts aktiv ist (die Box sieht unbenutzt aus) und/ oder nicht mehrfrisst/ zunimmt, dann muss eine fachkundige Person kontaktiert werden.