Im Februar wurden rund 300 Tiere im Allgäu beschlagnahmt. Darunter Minischweine, Kaninchen und Zebrafinken. Das Tierheim LechArche nahm 180 Zebrafinken und 20 Kaninchen in seine Obhut. Mitarbeiter des Tierheims LechArche unterstützten bei der  Beschlagnahmung der Zebrafinken vor Ort. Sie wurden eingefangen, erstuntersucht, beringt und anschließend sicher ins Tierheim LechArche gebracht, wo sie aufgepäppelt werden. „Viele andere Tierheime sind mit so einer großen Anzahl an Vögeln überfordert. Wir sind froh und stolz, dass wir mit dem Tierheim LechArche die entsprechenden Möglichkeiten haben bei diesem großen Tierschutzfall zu unterstützen – sowohl mit unserer Ausrüstung, unserem Personal, unserer Expertise und unseren Kapazitäten. Größten Dank verdienen unsere Mitarbeiter, die diese Extremsituation gemangt haben“, so Heinz Paula, Vorsitzender des Tierschutzvereins. Der Fall im Allgäu ist kein Einzelfall und ein Beispiel für „falsche Tierliebe“, die aus dem Ruder gelaufen ist. Man spricht von Animal Hoarding oder auch von Tiersammelsucht und Tierhorten. Animal Hoarding beschreibt ein Krankheitsbild, bei dem betroffene Menschen Tiere in einer so großen Anzahl halten, dass sie sie nicht mehr angemessen versorgen können. Die Schützlinge bekommen wenig Futter und Wasser und ihre Hygiene, Pflege und tierärztliche Betreuung werden vernachlässigt. Halter erkennen nicht, wie schlecht es den Tieren in ihrer Obhut geht. „Man will das Beste, macht aber das Schlechteste“, so Heinz Paula. Tierhorten ist nicht allein ein Tierschutzproblem. Oftmals steht dahinter eine psychische Erkrankung der Halter. Der Tierschutzverein fordert deshalb neben der Einführung eines Zentralregisters sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit psychologische Hilfe für Betroffene. Der Verein möchte dazu ermutigen Alarm zu schlagen, wenn Nachbarn, Freunde oder Familie Tierhorten im Umfeld beobachten – zum Wohl unserer Tiere.

Foto: Fred Schöllhorn.